Pilgertour 2016

Aktionswochen „Aktiv gegen Depression“
Wanderung auf dem Pilgerweg von Helmstedt nach Braunschweig
vom 9. bis 11. September

„Es mag scheinen, als hätte ich mich abgesondert von den Menschen, doch wie kommt es wohl, daß ich nie aufgehört habe, an sie zu denken?“
(Aus „Der Zen-Weg aus der Depression“ von Philip Martin, USA)

Unter Begleitung des Vorbereitungsteams der Arbeitsgruppe „Kultur“ im Netzwerk Depression reiste die  Pilgergruppe mit 11 Personen im Alter zwischen 28 und 76 Jahren bei strahlendem Sonnenschein  am Freitagmorgen mit der Bahn von Braunschweig nach Helmstedt.

Dort angekommen begann die erste Tagesetappe von Helmstedt nach Räbke im Elm. Später am Nachmittag traf die Wandergruppe an dem etwas außerhalb von Räbke gelegenen Campingplatz ein, wo ein Teil der Wandergruppe die vorher angemieteten Campingwagen bezog.
Nach einer gemütlichen Kaffee- und Erholungspause ging es weiter zur Mühle nach Räbke. Angekommen, besichtigten wir das alte Mahlwerk und  zur Freude aller wurde uns von den Vereinsmitgliedern der Mühle ein Abendessen zubereitet. Anschließend spazierten wir durch den wunderschönen, idyllischen Ort zum Pfarrhaus, in dem auch ein paar Leute unserer Gruppe übernachten konnten. Einige besuchten noch die kleine Dorfkirche. Eine hübsche Holzkirche, in der es etwas „stiller“ wurde. Zum Abend hin versammelte sich ein Großteil der Gruppe noch mal am Campingplatz und verabschiedete den lauen Spätsommerabend bei Kerzenschein und Sternenhimmel.

Am Samstagmorgen begann nach dem Frühstück ein langer Wandertag von Räbke über den Tetzelstein nach Veltheim. Am Tetzelstein wurden wir von einer Netzwerkerin mit Kaffee und kleinen Snacks versorgt. Gestärkt ging es weiter durch das Reitlingstal, bis hin zur Pilgerherberge in Veltheim (Ohe).  Dort kam die Gruppe gegen 19 Uhr an. Nach dem selbst zubereitetem Essen in der Herberge, ließen wir den Abend gemeinsam in der benachbarten Gaststätte „Lindenhof“ ausklingen.

Am Sonntagmorgen wurde unsere Pilgergruppe durch drei angereiste Wanderer aus Braunschweig erweitert. Sie begleiteten uns auf der letzten Etappe von Veltheim nach Braunschweig. Am frühen Nachmittag traf die Gruppe letztendlich in Riddagshausen beim Hotel Aquarius ein, an dem sich unsere Wege nach und nach trennten.

Nach der Wanderung sagte ein Teilnehmer: Ich spürte wieder Kraft und Hoffnung und die Gruppe hat sich gegenseitig motiviert“. Ein anderer sagte: „Müde, zufrieden und bereichert bin ich zu Hause angekommen. Gemeinschaft und Humor sind auch mit Depressionen möglich“.
Diese Rückmeldungen spiegeln das Erleben dieser gemeinsamen Zeit wohl sehr gut wider. Die individuellen Erlebnisse beim Wandern in der Natur, die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gespräche, das Lachen, der Witz und manchmal auch eine Sprachlosigkeit, die so nur in einer Gemeinschaft entstehen können.

„ 11 unterschiedliche Menschen, die alle ihren Platz in der Gruppe gefunden haben“
Susanne Hiestermann